Dr. Hannibal Lecter
Dr. Hannibal Lecter ist extrem intelligent und sich dieser Tatsache mehr als bewusst. Zudem besitzt er einen zusätzlichen Finger an der linken Hand (Polydaktylie), den er später operativ entfernen lässt.
Lecter wird 1938 in Polen geboren. Seine Eltern gehören zur litauischen Oberschicht, seine Mutter entstammt der Mailänder Visconti-Familie, sein Vater ist ein Graf.
Als Lecter sechs Jahre alt ist, greifen Deserteure der Wehrmacht nach dem Zusammenbruch der Ostfront während des Zweiten Weltkriegs das Anwesen seiner Familie an, töten seine Eltern und sperren ihn mit seiner jüngeren Schwester Mischa und weiteren Kindern aus der Umgebung in eine Scheune. Dort werden sie von den Soldaten gefangen gehalten, um ihnen in dem harten Winter als Nahrung zu dienen.
Seine Schwester wird vor seinen Augen von den Deserteuren getötet und verspeist. Mit diesem Trauma wird der Grundstein seines späteren Hangs zum Kannibalismus gelegt. In den 70er Jahren zieht Lecter in die USA, wo er in Baltimore als forensischer Psychiater tätig wird. Seine Arbeit, sein ausgeprägter Sinn für Ästhetik und seine weltmännische Bildung lassen ihn rasch zu einem angesehenen Mitglied der gehobenen Gesellschaft werden. Seinen ausschweifenden Lebensstil finanziert er, indem er seine Patienten dazu bringt, ihm ihre Vermögen zu vererben. Wenn diese darauf eingehen, werden sie von Lecter brutal getötet, gewisse Teile seiner Opfer wie Leber oder Nieren werden von ihm nach exquisiten Rezepten zubereitet und verspeist oder manchmal sogar zu einem gesellschaftlichen Dinner den ahnungslosen Gästen offeriert. Der FBI-Special Agent Will Graham kommt ihm dabei im Jahr 1975 auf die Spur, wird von Lecter bei dessen Verhaftung aber mit einem Messer angegriffen. Graham erleidet schwere Stichwunden und braucht einige Monate, um sich von diesem Angriff zu erholen. Während der folgenden Gerichtsverhandlung gegen Lecter stürzt sich die Boulevardpresse auf den Fall und gibt ihm den Spitznamen Hannibal the Cannibal (dt.: Hannibal der Kannibale). Das Gericht ordnet die Unterbringung Lecters in der psychiatrischen Klinik des Baltimore State Hospitals an. Dort wird er zunächst - erfolglos - verhört (unter dem Einfluss einer Wahrheitsdroge gibt er den FBI-Agenten zum Beispiel Rezepte für Dips statt der gewünschten Details über einen Mord). Anschließend werden ausführliche Testreihen an ihm durchgeführt, deren Ergebnis seine Einstufung als Soziopath ist. Am 8. Juli 1976 klagt er über Brustschmerzen und wird daraufhin in die Notaufnahme des Krankenhauses gebracht. Bei der Durchführung des EKGs greift er dort eine Krankenschwester an und isst deren Zunge, ohne dass seine Herzfrequenz jemals über 85 Schläge pro Minute (Ruhepuls) steigt. Nach diesem Zwischenfall werden die Sicherheitsmaßnahmen in seinem Umfeld enorm erhöht - er darf seine Zelle nicht mehr verlassen, ihm werden, wenn diese gereinigt werden muss, Hand- und Fußfesseln angelegt und sein Gesicht mit einer Ledermaske bedeckt, um ihn am Beißen zu hindern.
